Anlagenstillstände in Zeiten des Corona-Lockdowns (Teil 2, MiRO)
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Raffinerien und chemische Werke gehen im 2. Jahr der Corona-Pandemie routinierter mit dem Thema um, als noch vor einem Jahr: Während im Frühjahr 2020 aufgrund der fehlenden Erfahrung im Umgang mit Corona vorsorglich viele, auch große Anlagenstillstände kurzfristig verschoben wurden (siehe Bericht hier), wurden jetzt Maskenpflicht und systematisches Testen in das Stillstandskonzept integriert.
So stand im April der Großstillstand der Karlsruher Raffinerie MiRO voll im Zeichen der Hygiene-Regeln: Bis zu 5.000 Mitarbeiter von Partnerfirmen kamen zu den knapp 1.100 MiRO-Mitarbeitern hinzu, um in rund 5 Wochen Werkteil 1 der Raffinerie zu überholen und zu reinigen.
Bardenhagen hatte den zweiten Teil der Ausschreibung für die Überholung der Armaturen und Sicherheitsventile gewonnen und schon im Dezember 2020 mit den umfangreichen Vorbereitungen begonnen, die notwendig waren, damit 32 Techniker in 5 Wochen rund 170 Armaturen und 450 Sicherheitsventile reparieren konnten.
Die Aufgaben gingen von der Datenaufnahme über Kennzeichnung, Demontage, Befundung, Sandstrahlen und Reinigen bis hin zur Remontage, Druckprobe, Funktionstest und TÜV-Abnahmen. Zu diesem Zweck waren schon Anfang Februar 2021 ein großes Montagezelt, ein Stapler und etliche Container für Material bzw. Personal nach Karlsruhe transportiert worden.
Im Montagezelt und den Werkstattcontainern wurde viel technisches Equipment wie z.B. stationäre Schleif- und Zerspanungsmaschinen, 3 Strahlanlagen, 2 Mobilkrangestelle, 18 Werkbänke, 6 Industrieschraubstöcke, 2 Heißwaschautomaten, 5 Druckprüfstände für Sicherheitsventile und Armaturen sowie ein Lackierzelt mit Absaugung aufgestellt, um die vollständig überholten und instandgesetzten Armaturen und Sicherheitsventile pünktlich wieder an die Anlagen übergeben zu können.
Zusätzlich zu den Technikern waren noch ein Projektleiter mit Assistenz sowie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit permanent vor Ort. Alle Abstandsregeln und die Maskenpflicht wurden eingehalten. Außerdem waren systematische Corona-Tests ein zentraler Baustein im umfangreichen, mit den Behörden abgestimmten Vorsorge- und Hygienekonzept der MiRO.
Neben dem großen Paket der Armaturenüberholung waren noch 4 Bardenhagen-Techniker aus der Niederlassung Bergheim damit beschäftigt, eine Fackelgasleitung DN 900 sowie einen Abgang DN 600 mit mobilen Maschinen in 6 Meter lange Teilstücke zu zerlegen. Auch diese Arbeiten wurden rechtzeitig und erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt war der Stillstand ein schönes Einstandsprojekt mit dem neuen Bardenhagen-Kunden MiRO.