Bardenhagen-Gruppe

Rohrfrosten im Rückbau des KKW Brunsbüttel

Bardenhagen ist schon seit den 80er Jahren in Kernkraftwerken aktiv, entweder mit Leistungen im laufenden Betrieb wie der Leckabdichtung oder der mobilen Bearbeitung, oder im Rahmen der regelmäßigen Anlagenstillstände, in denen die Firma beispielsweise Armaturenschlosser stellt.

Die KTA Zertifizierung für die Arbeit in kerntechnischen Anlagen von Bardenhagen wurde seitdem immer wieder erneuert, und rund 20 Bardenhagen-Techniker sind sicherheitsüberprüft und haben einen Strahlenpass, auch wenn die Arbeiten in den letzten Jahren aufgrund der Stilllegungsentscheidung der Bundesregierung tendenziell zurückgingen.

Aber was machen solche Spezialisten in einem im Rückbau befindlichen Kernkraftwerk?

Zum einen kann beim Rückbau von Anlagen in Kernkraftwerken die mobile Bearbeitungs- und Rohrtrenntechnik von Bardenhagen zum Einsatz kommen. Bei diesen Arbeiten müssen zum Teil in beengten Räumen Behälter zerlegt oder Rohre in transportable Längen zerschnitten werden, auch und gerade im sogenannten Kontrollbereich, für den besondere Sicherheitsmaßnahmen und auch besonders qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden.

Allerdings ist es häufig nicht allein mit dem Zerlegen oder Auftrennen von Rohren getan, es ist eine umfangreiche Vorbereitung erforderlich, damit gewährleistet werden kann, dass bei den Trennarbeiten kein Medium aus den Rohrleitungen austritt.

Bardenhagen erhielt vor einigen Wochen den Auftrag, 45 Edelstahlmessleitungen mit einem Durchmesser zwischen 12 und knapp 90 mm mittels Rohrfrosten auf ein Abtrennen vorzubereiten, um so einen möglichen Austritt von Medien auszuschließen.

Als einziges deutsches Fachunternehmen für Arbeiten im laufenden Betrieb, das sowohl das TÜV Zertifikat Fachbetrieb für das Rohrfrosten wie auch die KTA Zertifizierung für Arbeiten im Kontrollbereich von Kernkraftwerken hält, wurde Bardenhagen für diese rund 6 Wochen dauernden Arbeiten ausgewählt.

Die Rohrfrostungen mittels flüssigem Stickstoff fanden direkt an der Reaktorhülle auf verschiedenen Ebenen zwischen 0 und 28 Metern Höhe statt. Erst nach der erfolgreichen Rohrfrostung, die die Absperrung einer Rohrleitung trotz fehlender Armaturen ermöglicht, konnten die Leitungen abgetrennt und mittels Verschraubungen verschlossen werden. Damit wurde eine Grundvoraussetzung für den folgenden Rückbau geschaffen.

Insgesamt ein anspruchsvolles Projekt, mit dem 2 Bardenhagen-Techniker rund 6 Wochen beschäftigt waren.