Bardenhagen-Gruppe

Unkonventionelle Abdichtung von Großkompensatoren in Zuckerfabrik

Jeder von uns kennt ihn, aber nur die wenigsten wissen, wo das Naturprodukt herkommt und wie es hergestellt wird – die Rede ist von Zucker. Einmal im Jahr, von September bis Januar, werden Zuckerrüben in sogenannten Kampagnen geerntet und an die Zuckerfabriken zur Weiterverarbeitung geliefert – um sicherzustellen, dass die Fabriken in diesem Zeitraum ohne Unterbrechung laufen können, sind die Anlieferungen der Rüben zum Teil minutengenau getaktet.

Die angelieferten Zuckerrüben werden zunächst gereinigt, zerkleinert und dann ausgelaugt. Der resultierende schwarz-blaue Rohsaft muss dann noch einen mehrstufigen Koch- und Reinigungsprozess durchlaufen, bevor als eines der Endprodukte kristalliner weißer Zucker entsteht. Während der fünfmonatigen Kampagne müssen alle Anlagen einer Zuckerfabrik ständig in Betrieb sein – der Rest des Jahres dient der vorbeugenden Instandhaltung und Reparatur der Anlagen in Vorbereitung auf die nächste Kampagne.

Die Nordzucker AG mit Sitz in Braunschweig ist mit 18 Produktions- und Raffinationsstandorten und europaweit mehr als 3.000 Mitarbeitern einer der größten Zuckerproduzenten Europas. Kurz vor Beginn der Kampagne läuft die Reparatur der Anlage natürlich auch im Werk Schladen mit rund 150 Mitarbeitern auf Hochtouren. Bei den Kompensatoren der DN 1500 Rauchgasleitung des Werkes gab es allerdings ein Problem, für das eine spezielle Intervention notwendig war:

Die noch aus den 70er Jahren stammende DN1500er Abgasleitung vom Dampferzeuger zum Kamin ist aufgrund ihrer Länge und der schwankenden Betriebstemperatur von 130 – 180°C mit mehreren zweiwelligen Stahlkompensatoren versehen. Im Bereich des Übergangs vom Rohr zum Kompensatorbalg wurden bei Reinigungs- und Kontrollarbeiten Wanddickenverluste bis hin zum kompletten Materialverlust durch Korrosion festgestellt, einerseits von außen und andererseits von innen, ausgelöst durch Rückstände aus dem früheren Betriebs des Kessel mit Öl.

Die Aufgabe für Bardenhagen bestand darin, diese Schadstellen abzudichten, ohne die Funktion und Elastizität der Kompensatoren einzuschränken.

Hierzu wurden Bahnen von Glasfasergewebe vor Ort mit einem hochtemperaturbeständigen Kleb- und Dichtstoff imprägniert und dann vollumfänglich in axialer Richtung überlappend vom Rohr bis über die Scheitel der drei betroffenen Kompensatoren aufgeklebt.

Zur Sicherung und Stabilisierung wurden die Anfangs- und Endbereiche des so entstandenen Überzuges mittels Syntho-Glass – einem PU-Glasfaser-Komposit – mehrlagig in radialer Richtung beschichtet.

3 Bardenhagen-Laminierungstechniker konnten die Arbeiten erfolgreich in 2 Tagen abschließen.