Massive Kühlwasserleckage kurzfristig gestoppt
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An einem stark korrodierten Rohrabschnitt mit geflanschter Klappe wurde bei Baggerarbeiten auf dem Gelände der BASF Schwarzheide eine massive Leckage an der Kühlwasserleitung DN 400 des Werkes entdeckt. Diese Leitung versorgt mehrere Anlagen mit der erforderlichen Kühlung. Der Wasserverlust betrug ca. 40 m³/h. Da der Weiterbetrieb der Anlagen gefährdet war musste schnell gehandelt werden.
Die ersten Maßnahmen gegen den unkontrollierten Wasseraustritt auf das Betriebsgeländes ergriff die Werksfeuerwehr. Sie installierte Pumpen, die das austretende Wasser permanent absaugten und abführten.
Um die Leckage umgehend zu stoppen kam die Bardenhagen Maschinenbau Oder GmbH (BMO) zum Einsatz. Der Anruf erreichte die BMO in Schwedt am 12. Juli 2017 nach Feierabend. Zwei in den BASF Anlagen ortskundige, erfahrene Techniker von Bardenhagen machten sich gleich auf den Weg zu dem 250 Kilometer entfernten Standort der BASF im brandenburgischen Schwarzheide.
Nach einer ersten Ortsbesichtigung, Gefährdungsanalyse und Besprechung mit den Verantwortlichen der BASF machten sich die beiden Techniker gleich ans Werk, den Leckagestrom zunächst provisorisch einzudämmern.
Sie orteten das Leck schnell im Bereich der Klappe. Um provisorische Abdichtungsmaßnahmen durchführen zu können, demontierten sie zunächst das Handrad der Klappe mit zugehörigem Getriebe und arretierten die Klappe in der offenen Stellung. Den nötigen Halt für die abdichtenden Gummimatten auf dem Leck gab dann ein 32 mm breites Metall-Tespa-Band, das mit einer Spannzange rund um die Rohrleitung verspannt wurde. Diese provisorische Abdichtung reduzierte die Leckage bereits auf immerhin 10 m³/h.
Im nächsten Schritt ging es darum, so schnell wie möglich die Daten zwecks Anfertigung einer maßgeschneiderten Einhausung zur Abdichtung der Leckage zu ermitteln. Dafür nahmen die Leckabdichter die Maße der Rohrleitung mit der geflanschten Klappe auf und übermittelten die Daten zum Konstrukteur der BMO in Schwedt. Dort wurde fieberhaft gezeichnet und gerechnet. Zentrales Element in der Konstruktion ist ein Rohr in DN 700 und knapp 1m Länge. Das Rohr wurde der Länge nach zweigeteilt, speziell hierfür gefertigte Flanschleisten und Endstücke angeschweißt und die Endstücke zur späteren Abdichtung mit der Bardenhagen Leckabdichtungspaste mit umlaufenden Nuten versehen. Zur Aufnahme der Welle der im Rohrstrang montierten Klappe wurde eine passende Ausbuchtung vorgesehen.
Für Konstruktion, Materialbeschaffung und Fertigung der maßgeschneiderten Einhausung wurde teilweise mehrschichtig und parallel übers Wochenende in der Schwedter Werkshalle der BMO gearbeitet. Das fertige Bauteil konnte daher bereits vier Tage nach Auftreten der Leckage ausgeliefert werden.
Zur Montage kamen vier Bardenhagen Techniker in der Baugrube zum Einsatz. Sie setzten die beiden Hälften der Einhausung mit jeweils rund 130 kg Gewicht beidseitig um die Leckagestelle und verschraubten sie miteinander. Die vorbereiteten Abdichtungsnuten wurden durch spezielle Injektionsadapter mit der Leckabdichtungspaste ausgespritzt. Damit war die massive Leckage am 18. Juli innerhalb von rekordverdächtigen 6 Tagen endgültig gestoppt. Zehn Bardenhagen Techniker waren in die Fertigung und Montage der Einhausung involviert.
Die Bardenhagen Maschinenbau Oder GmbH (BMO) ist langjähriger Rahmenvertragspartner der BASF und unter anderem als Fachfirma für Leckabdichtung durch den TÜV zertifiziert. Sie hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Probleme für die BASF und andere Kunden deutschlandweit gelöst.