Bardenhagen-Gruppe

Neues Hochtemperaturlaminat

Ein neues Material zur Laminierung von Rohrleitungen bei Betriebstemperaturen von bis zu 180 Grad Celsius ist jetzt vom TÜV zertifiziert worden. Die Bardenhagen-Gruppe hat in enger Zusammenarbeit mit der STEAG Fernwärme GmbH die Tauglichkeit eines speziell entwickelten neuen Produktes mit der Bezeichnung "BL-03" erprobt, indem ein präpariertes Rohrstück in einem sechsmonatigen Test bei 26 bar und über 170°C in ein aktvies Fernwärmenetz eingebunden wurde.

Dabei zeigte sich, dass BL-03 den bisher gebräuchlichen Laminaten überlegen ist und künftig auch die Abdichtung und Reparatur von Fernwärmeleitungen im laufenden Betrieb ermöglicht.

Das sogenannte Laminieren, das Umwickeln der schadhaften Stelle mit imprägnierten, glasfaserverstärkten Karbonfasern, kann dank des von Bardenhagen positiv getesteten Materials am heißen Rohrleitungssystem durchgeführt werden, ohne dass dieses vorher entleert werden muss. Einzige Voraussetzung ist, dass die Betriebstemperaturen während des Laminierens nicht über 70°C liegen. Nach Aushärtung des Laminats kann die Temperatur während des späteren Betriebs bis zu 180 °C betragen. Die von Bardenhagen eingesetzten Bandagen passen sich zudem fast jeder Bauteilgeometrie an und können so bei ganz unterschiedlichen Rohrleitungselementen genutzt werden. Der Produktionsbetrieb wird nicht unterbrochen, eine Vorfertigung von Teilen oder Heißarbeiten sind nicht nötig.

Obwohl Laminierung in der chemischen und petrochemischen Industrie ein seit langem anerkanntes und TÜV zertifiziertes Reparaturverfahren ist, wurde es bisher im Bereich Fernwärme kaum eingesetzt. Grund dafür sind die vergleichsweise hohen Temperaturen in den Primärkreisläufen einer Fernwärmeleitung, die außerhalb der Leistungsparameter der gebräuchlichen Laminatprodukte liegen.

Die Fernwärme ist ein bedeutender Teil der Warmwasser - und Heizungsversorgung in Deutschland. Die Instandhaltung des überwiegend erdverlegten Rohrleitungsnetzes ist aufwändig und technisch herausfordernd. Das gilt vor allem für die kalte Jahreszeit, wenn die Versorgungsunternehmen Teile ihres Netzes keinesfalls abschalten können, um Reparaturen vorzunehmen. Bisherige Reparaturtechniken waren nicht im laufenden Betrieb durchführbar.